Die Meridiane

 

Die Meridiane

Mensch, sei gut zu deinem Körper,

damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen
Theresa von Avila

 

Das Wort Meridiane entspringt der Nautik. Es
bezeichnete Linien, die den Süd- und Nordpol miteinander verbinden und zum Äquator hin als senkrechter Großkreis die Erd- oder Himmelskugel erfassen. Dieser Begriff wurde von europäischen
Schiffsärzten aufgegriffen, die sich bei den Handelsbeziehungen zwischen Asien und Europa im 16. Jahrhundert entwickelten. Sie lernten von den Asiaten die Akupunktur als Behandlungsmethode
kennen, die dem jahrtausende altem Wissen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) entsprungen ist. Da die Verläufe der Energieleitbahnen, auf denen sie die Akupunkturpunkte fanden, viel
Ähnlichkeit mit der Schiffsnavigation hatte, gaben sie dieses Linien den Namen Meridiane.

Insgesamt war es für die westliche Naturheilkunde
nicht einfach sich das Wissen der alten Chinesen anzueignen. Größter Stolperstein war die Sprache, die in ihrer Gestaltung und Definition derart abstrakt und unverständlich war, dass für das
abendländische Verständnis neue Bezeichnungen für die einzelnen Meridiane kreiert werden mussten. Abgesehen von einigen Ausnahmen, wurden sie nach Körperorganen benannt. Nicht zuletzt darum, weil
die Energiesysteme auch sehr viel mit dem Organ, nachdem sie benannt wurden, zu tun haben. Schlussendlich wurde dadurch auch eine enge Verankerung mit dem westlichen, schulmedizinischen Wissen
möglich.

 

↓ Die Lehre von den Meridianen
↓ Energieprozesse in den Meridianen verstehen
↓ Das Meridiansystem
↓ Die paarweise Zuordnung der Yin- und Yang-Organe
↓ Gesetzmäßigkeiten, Aufgaben und Funktionsstörungen in den Meridianen
↓ Nieren-Meridian
↓ Blasen-Meridian
↓ Leber-Meridian
↓ Gallenblasen-Meridian
↓ Herz-Meridian
↓ Dünndarm-Meridian
↓ Perikard-Meridian
↓ Dreifach-Erwärmer-Meridian
↓ Milz-Meridian
↓ Magen-Meridian
↓ Lungen-Meridian
↓ Dickdarm-Meridian
↓ Die 8 Extra-Energie-Bahnen (Mai)
↓ Dumai (Gouverneurs- oder Lenkergefäß)
↓ Renmai (Konzeptionsgefäß)

 

Die Lehre von den
Meridianen

Meridiane stellen eine Verbindung zwischen dem Körper, den Organen und der Psyche her und definieren aus dem asiatischen Naturheilverständnis ein komplexes Leistungssystem, das als Regulator des
Gesamtorganismus fungiert. Dieses System funktioniert ähnlich wie ein Staat. Jeder Meridian, dem ein Organ zugeordnet ist, hat eine bestimmt Aufgabe oder Amt zu erfüllen und steht dabei im
ständigen Kontakt mit allen anderen Amtsträgern. Ziel dieses ausgewogenen Zusammenspiels ist das Wohl der Gemeinschaft im Staat. Ganz im Sinne eines berühmten Zitates „das Ganze ist mehr als die
Summe seiner Einzelteile“, ist der menschliche Körper, ähnlich wie der Aufbau eines Staates, auf das wohlwollende Zusammenspiel der energetischen Prozesse seines Systems angewiesen. Stellen Sie
sich nur einmal vor, es gäbe keine Amtsstelle für die Abfallentsorgung. Wir würden im Müll ersticken. Eine ähnliche Funktion wie das Abfuhrwesen im Staat übernimmt der Dickdarm-Meridian. Er
entsorgt im sprichwörtlichen Sinne das, was wir nicht mehr brauchen. Er schafft Platz für Neues. Solange es sich um materielle Dinge handelt, ist diese Aufgabe noch einleuchtend. Sich von
Gedanken, festgefahrenen Lebensmustern oder hinderlichen Einstellungen zu befreien, ist schon weitaus schwieriger zu verstehen, geschweige denn umzusetzen. Dies könnte bedeuten, sich von lieb
gewordenen Gewohnheiten zu trennen oder Abschied zu nehmen. Oft kommen auch Prozesse in Gang, gegen die wir uns nicht wehren können. Nahe Menschen sterben, Kinder verlassen das Elternhaus oder
das Älterwerden zeigt uns, dass die einst jungendliche Energie nur noch in der Erinnerung existiert. Sich diesen realen Begebenheiten zu stellen, setzt einen Trauerprozess in Gang, der manchmal
sehr schmerzlich ist, im Endeffekt jedoch heilsam. Trauer ist ein Aspekt, der weitgehend vom Partnerorgan des Dickdarms, der Lunge, bewältigt wird.

 

Energieprozesse in den
Meridianen verstehen

Es gibt 12 Meridiane, die jeweils paarweise einander zugeordnet und symmetrisch auf beiden Körperseiten zu finden sind. Zwei weitere, außerordentliche Energieleitbahnen verlaufen jeweils durch
den vorderen und hinteren Rumpf und enden im Kopf. Alle Meridiane durchziehen den gesamten menschlichen Körper, ähnlich einer Flusslandschaft mit vielen kleinen Bächen, grossen Strömen und auch
Seen. Sobald der Transport von Lebensenergie, zu der auch das Blut und die Körpersäfte zählen, in diesem System nicht mehr frei zirkulieren kann, zuwenig oder zuviel Energie vorhanden ist, führt
dies irgendwann zu Beschwerden. Wir werden krank. Um das System am Laufen zu halten müssen wir es pflegen und nähren. Die Energiereserven laden sich schliesslich nicht von selbst auf. Eine
ausgewogene Ernährung, gesunde Luft und Bewegung sind Energiequellen, die uns körperlich fit machen. Ebenso wichtig ist die Nahrung für unsere Psyche, die wir beispielsweise in einer Arbeit
finden, die uns Spaß macht und indem wir wohltuende soziale Kontakte pflegen. Dementsprechend steuern die Meridiane nicht nur die anatomisch-physiologische Prozesse, sondern reagieren auch auf
psychische Begebenheiten. Durch die ehrliche Sprache des Körpers geben sie Auskunft darüber, wie Lebensthemen, Gefühle oder soziale Beziehungen unser Dasein beeinflussen. Die Sprache des Körpers
zu verstehen ist wahrlich eine Kunst. Den Energiefluss wahrzunehmen und die Zuordnung von Themen daraus ableiten zu können, erfordert Einfühlungsvermögen, Schulung und ein jahrelanges Üben.
Für die Energie, die in den Meridianen zirkuliert, gibt es viele Ausdrücke wie Qi, Chi, Prana, Lebensenergie, Pneuma, Atem des Prometheus, Orgon (Wilhelm Reich), Bioenergie oder gar Heiliger
Geist. Wenn ich von Energie spreche, benutze ich den Ausdruck Qi. Das Qi in den Meridianen verhält sich nach einem vorgezeichneten Rhythmus. Ähnlich wie der Tag in eine helle und eine dunkle Zeit
eingeteilt ist oder das Jahr in vier Jahreszeiten, befindet sich ein Organ jeweils zu einer bestimmten Zeit in einem maximalen Leistungszustand. Der Zustand der Energie wird durch Yin- und
Yang-Situationen verkörpert. Ziel des energetischen Zusammenspiels ist es, Einklang zwischen den Polen zu schaffen. Um sich vorstellen zu können wie eine absolute Harmonie zwischen den Polen
aussehen könnte, stellt man sich am besten einen prallgefüllten Ball vor. Leider bleibt diese Vorstellung für den Menschen ein unerreichbares Ziel. Wir können zwar vorbeugen und viel für unsere
Gesundheit tun, aber leichte Ausstülpung oder kleine Risse sind durch die Schwankungen des normalen Lebens nicht zu vermeiden. In jedem Menschen steckt dennoch eine natürliche Heilkraft, die
hilft, größere Schäden abzuwenden. Je nach Kondition und Umgang eines Individuums mit sich selbst, entwickelt der Körper Fähigkeiten, sich eigenständig wieder ins Gleichgewicht zu bringen und
gestörte Funktionen zu normalisieren. Hier kann eine Körpertherapie helfen, den Heilungsprozess zu beschleunigen. Die Zusammenarbeit ermöglicht darüber hinaus, sich selbst, seinen Körper und
dessen Sprache besser zu verstehen. Denn, nur wer sich seiner Ressourcen bewusst ist, kann aktiv und nachhaltig die Prozesse des Lebens beeinflussen.

Das Meridiansystem
Die Anordnung der Leitbahnen wurde nach dem Wissen der TCM festgelegt. Ebenso sind die Parameter, wie sie unsere Lebensenergie verwalten, klar deklariert. Die 12 Hauptmeridiane sind je zur Hälfte
in Yin (Speicherorgane) und Yang (Hohlorgane) unterteilt. Hinzu kommen zwei weitere, besondere Gefäße. Sie managen gemeinsam das Gesamtsystem. Der 1. Manager heisst Lenker- oder Gouverneursgefäß
und wacht über die sechs Yang-Meridiane. Zudem steht er in einen intensiven, kommunikativen Austausch mit den Chakren. Der zweite Chef ist das Zentral- oder Konzeptionsgefäß, dessen Aufgabe es
ist, über die sechs Yin-Meridiane zu wachen. Im Weiteren nimmt dieser Meridian Einfluss auf die Genitalorgane.

 

 

 

Die paarweise Zuordnung
der Yin- und Yang-Organe

Niere

Blase

Leber

Gallenblase

Herz

Dünndarm

Perikard (Herzbeutel)

Dreifacherwärmer
(außerordentliches Organ)

Milz

Magen

Lunge

Dickdarms

 

Gesetzmäßigkeiten,
Aufgaben und Funktionsstörungen in den Meridianen

Jeder Meridian ist der Minister seines Departements und hat als solcher ein strategisches Management entwickelt, um den Aufgaben, die ihm zugewiesen wurden, gerecht zu werden. Wo sich die
Meridiane befinden und wie sich die konzeptionelle Geschäftspolitik der jeweiligen Ämter gestaltet und wie mögliche Störungen das System schwächen, wird nachstehend erläutert:

 

Nieren-Meridian
Die Nieren sind die Wurzeln des Lebens und steuern die Triebe des Überlebens, der Selbsterhaltung und der Fortpflanzung. Die hierfür notwendigen physischen und psychischen Grundlagen haben wir
von unseren Vorfahren geerbt. Der Nierenmeridian speichert dieses Erbgut, was durch unsere Konstitution erfahrbar wird. Dieser Meridian trägt in sich das Potential für unsere Lebendigkeit und
Vitalität und wacht darüber, dass wir mit diesem Geschenk sorgfältig umgehen. Ist die Energie aufgebraucht, kommt der Tod. Bei Stress und starker geistiger Anspannung reagiert die Nierenenergie
mit Widerstand. Mit Hilfe der Blase kontrolliert die Niere die Reinigung des Wasserhaushaltes, die Energiereserven, die Funktion der Hormone und Nervensystems sowie die Bereitschaft und Kraft zu
handeln.

Verlauf
Beginnt auf der Fußsohle in der Mitte zwischen Gross- und Kleinzehballenden, zieht seitlich über den Innenrand des Fußrückens bis zum Knöchel und verläuft an der Schienbeinkante zur Innenseite
des Unterschenkels bis zum Knie. Er passiert den Blasenmeridian und verläuft über den hinteren Oberschenkel bis zur Leistenbeuge. Dort mündet er parallel nahe der Mittelinie des Körpers in das
Konzeptionsgefäß. Vom Bauch geht er über den Brustkorb und endet im Schlüsselbein (Brustbeinwinkel).

Partnerorgan

Blase (Yang)

Energiequalität

Yin

Energie-Fließrichtung

von unten nach oben

Funktion

Organisationsdirektor

Wandlungsphase

Wasser

Jahreszeit

Winter

Geschmack

salzig

Emotion

Angst

Zeit höchster
Energie

17 h – 19 h

Anzahl
Meridianpunkte

27

Funktion physisch

  • Bereitstellen von Energie
    (Energiedepot)
  • seht in enger Beziehung mit
    dem Hormonhaushalt und kontrolliert deren Sekretion
  • nimmt Einfluss auf das
    vegetative Nervensystem
  • produziert
    Geschlechtsflüssigkeiten und stellt die Energie für die sexuelle Aktivität bereit
  • sorgt für das Gleichgewicht
    der Körperflüssigkeiten
  • reinigt das Blut und gibt das
    Urin an die Blase ab

Funktion psychisch

  • hilft dem Körper sich selbst
    zu kontrollieren
  • ist zuständig für die
    Selbstkontrolle und Selbstdisziplin
  • sorgt für eine aufrechte
    Körperhaltung = Haltung im Leben

Funktionsstörungen

physisch

  • allgemeine
    Körperschwäche
  • schnelle Erschöpfung
  • Abmagerung
  • Probleme beim
    Treppensteigen
  • Hormonstörungen
  • Menstruationsstörungen
  • Bildung von
    Nierensteinen
  • Herzschwäche
  • plötzliche
    Schweißausbrüche
  • nachts auf die Toilette
    müssen
  • niedriger Blutdruck
  • Schmerzen in den
    Geschlechtsorgane
  • brennend heiße oder kalte
    Füße.
  • Durchfall
  • Kreislaufschwäche
  • trockene Zunge

Funktionsstörungen

psychisch

  • Stress
  • Mangel an Entschlusskraft
    (Lustlosigkeit)
  • zu starkes oder zu schwaches
    sexuelles Verlagen
  • pessimistische
    Einstellung
  • Lebensangst oder
    übertriebener Hang zum Risiko
  • Rast- und
    Ruhelosigkeit.
  • Nicht-weinen-können
  • Rechthaberei
  • Schlaflosigkeit
  • Bettnässen
  • Ablehnung von
    Selbstverantwortung für sich uns sein
  • Leben (die anderen sind
    schuld)

Affirmationen

Ich habe den Weg zu meinem
Urvertrauen verloren. Ich werde es wieder finden. Ich beweise Rückgrad im Leben.

 

 

Blasen-Meridian
Der Blasenmeridian ist der längste von allen Meridianen. Auf ihm befinden sich auch die meisten Akupunkturpunkte.
Seine Aufgabe ist es, den Urin der Niere zu empfangen, diesen zu speichern und die Abfall- und Schlackenstoffe in regelmäßigen Abständen auszuscheiden. Blasen- und Nieren-Energie arbeiten
entsprechend eng zusammen. Der Blasen-Meridian regiert das System der Hormondrüsen und ermöglicht es uns, in Kooperation mit der Niere, kraftvoll aufzutreten und uns an die Bedingungen des Lebens
anzupassen. Wir verfügen über genügend Ressourcen, um mit Veränderungen und Anforderungen, die an uns gestellt werden, gelassen und ruhig umgehen zu können.

Verlauf
Er beginnt am oberen Augenhöhlenrand, verläuft parallel zur Mittellinie des Körpers über die Stirn aufwärts, über den Scheitel den Hinterkopf abwärts bis zum Nacken. In Höhe des siebten
Halswirbels teilt er sich in zwei Äste, die parallel nebeneinander, seitlich der Wirbelsäule entlang bis zum Steißbein verlaufen. Unterhalb des Sitzbeinknorrens vereinigen sich die Äste. Der
weitere Verlauf geht über das Gesäß und zieht auf der Mitte der Rückseite vom Ben bis zur Kniekehle und von dort über die Mitte des Unterschenkels. Am unteren Ende der Wade macht er eine kleine
Kurve und geht über den äußeren Rand der Achillessehne, zieht über den Fußrand und endet beim kleinen Zeh.

 

 

 

Partnerorgan

Niere (Yin)

Energiequalität

Yang

Energie-Fließrichtung

von oben nach unten

Funktion

Befehlskommandant oder
Lokalregierung mit Kapital

Wandlungsphase

Wasser

Jahreszeit

Winter

Geschmack

salzig

Emotion

Angst

Zeit höchster
Energie

15 h – 17 h

Anzahl
Meridianpunkte

67

Funktion physisch

  • reguliert die Ausscheidung
    des von den Nieren produzierten Urins und stimuliert die Nierenfunktion
  • steht in enger Beziehung mit
    dem Hormonhaushalt und dem vegetativen Nervensystem
  • sorgt fürs Gleichgewicht der
    Körperflüssigkeiten

Funktion psychisch

  • hilft dem Körper sich zu
    organisieren
  • ist zuständig für die
    Selbstkontrolle und Selbstdisziplin
  • hilft dem Körper sich
    aufrecht zu halten
  • reguliert seelische und
    körperliche Spannungszustände

Funktionsstörungen

physisch

  • Blasenschwäche
  • Harndrang- und
    Harnentleerungsstörungen.
  • Entzündungen oder Schmerzen
    im Prostata-Bereich
  • Kopfschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • rheumaartige Beschwerden im
    Bereich der Wirbelsäule,
  • Schultern, Nacken.
  • Ischiasbeschwerden
  • Schwache Knöchel
  • Fersenschmerzen
  • Kälteempfindlichkeit
  • Wadenkrämpfe
  • Spannungen im
    Oberkiefer
  • tränende Augen und laufende
    Nase
  • Störungen des
    Gleichgewichts

Funktionsstörungen

psychisch

  • Konzentrationsschwäche
  • Impotenz und
    Frigidität
  • reagiert auf großen
    seelischen Druck
  • Überempfindlichkeit
  • Schreckhaftigkeit
  • Angst und Nervosität
  • wirre Träume
  • Ablehnung von
    Selbstverantwortung (die anderen sind schuld)

Affirmationen

Alles ist in Ordnung. Ich bin in
Ordnung, auch du bist gut, wie du bist. Das Gleichmaß der Dinge ist erreicht und bleibt.

 

Leber-Meridian
Wie ein General seine Truppen führt, bestimmt die Leber über unser Schicksal. Dieser Meridian hält mit klarem Blick die innere Ordnung von Körper und Seele aufrecht und befähigt uns, zu planen
und klar zu sehen. Er zeigt uns den Weg, wohin wir wollen. Der Einfluss auf die Augen bezieht sich nicht nur auf gutes Sehen, sondern steht symbolisch auch für einsichtiges und vorausschauendes
Verhalten. Assistent der Leber ist die Gallenblase. Sie nimmt Einfluss auf die Strategie der Urteilsfindung und Entscheidung. Während die Leber den Überblick behält, kümmert sich die Gallenblase
um die Details.
Frustration und Schwierigkeiten können Zorn hervorrufen. In die richtigen Bahnen gelenkt, kann diese gewaltige Emotion zur Überwindung von Schwierigkeiten und zu kreativen Lösungen führen. Doch
ungelöste Schwierigkeiten und das Unterdrücken von Wut blockiert die Energien, was zu Depressionen führen kann.

Verlauf
Beginnt am äußeren oberen Nagelbett der grossen Zehe, verläuft über den Fußrücken aufwärts zur Innenseite des Knöchels, über die Innenseite des Unterschenkels und des Oberschenkels und
überschreitet dann die Leistenbeuge. Von hier aus verläuft er weiter aufwärts über den Bauch und endet im 6. Rippenzwischenraum.

 

 

 

Partnerorgan

Gallenblase (Yang)

Energiequalität

Yin

Energie-Fließrichtung

von unten nach oben

Funktion

General des Königs und der
bewaffneten Streitmacht

Wandlungsphase

Holz

Jahreszeit

Frühling

Geschmack

sauer

Emotion

Wut, Zorn

Zeit höchster
Energie

1 h – 3 h

Anzahl
Meridianpunkte

14

Funktion physisch

  • vereilt die Energie und sorgt
    für den reibungslosen Ablauf
  • aller Körperfunktionen
  • kontrolliert die Sehnen und
    Bänder
  • nährt die Augen
  • Entgiftungsstation des
    Körpers (Abfallbeseitigung)
  • speichert Blut und sorgt für
    die Blutgerinnung
  • produziert Gallensaft
  • regelt den Stoffwechsel und
    die Menstruation

Funktion psychisch

Beherbergt die Wanderseele
„Hun“.
Nach traditionellen Vorstellungen stellt die Leber die Verbindung zum Universellen oder Göttlichen her und ist ein wesentlicher Träger spirituellen Wachstums. Über diesen
Seelenaspekt wird unsere Phantasie und Vorstellungskraft genährt, eine der Wurzeln unserer Kreativität. Durch Träume und gelebte Emotionen sind die Verbindung zum
Unterbewusstsein, dem Ursprung unser Kraft und unseres Mutes. Eine Vision zu entwickeln oder die Fähigkeit, etwas Zukünftiges zu erträumen, sind Ausdruck einer kraftvollen
Leberenergie.

Funktionsstörungen

physisch

  • trockener Hals, Engegefühl im
    Rachen
  • Asthma
  • Gesichts- und
    Nackenröte
  • Probleme, den Oberkörper vor-
    oder rückwärts zu biegen
  • Muskel- und
    Sehnenverhärtungen
  • Muskelkrämpfe
  • Neigung zu Fieber ohne
    erkennbare Ursachen
  • Entzündungen
  • Schmerzen oder Schwellung der
    Genitalien
  • Prostata-Erkrankungen
  • Menstruationsstörungen und
    Schmerzen
  • Schmerzen am
    Schädelscheitel
  • Schwindel und
    Sehstörungen
  • Versteifung und Verengung der
    Brust
  • aufgeblähter Bauch

Funktionsstörungen

psychisch

  • starke
    Gemütsschwankungen
  • Gereiztheit, unkontrollierte
    Zorn- und Wutausbrüche
  • Frustration und
    Eifersucht
  • Hass
  • Orientierungslosigkeit

Affirmationen

Jedes Schloss, das gebaut wurde,
war am Anfang ein Traumschloss. Ich vertraue auf meine Intuition. Ich plane mein Leben Schritt für Schritt

 

 

Gallenblasen-Meridian
Als Assistent der planenden Leber sorgt dieser Meridian für die Gleichgewichte im Körper und der Psyche. Er führt ähnlich wie ein Baumeister die Pläne des Architekten aus. Seine Energie
widerspiegelt sich auf den Seiten des Körpers und springt vom Kopf zum Rumpf, hinab in die Beine, ständig hin- und her. Diese Flexibilität hilft uns dabei, Themen abzuwägen und zu raschen und
klaren Entscheidungen zu kommen. Disharmonien zeigen sich in Reizbarkeit und unmotivierter Aggression. Dies geschieht insbesondere dann, wenn die überschwänglichen Holz-Energien kein geeignetes
Ventil finden, sich zu reinigen. Feigheit, Furchtsamkeit und das „Verbeißen“ in Details können die Folgen sein.

Verlauf
Beginnt am äußeren Augenwinkel, verläuft zum Ohr, weiter unter dem Ohr zum Warzenfortsatz und zur Hinterhauptkante. Ein weiterer Zeig folgt von der Stirn dicht über der Augenbraue in einer
Zackenlinie zur Schläfe. Von der Schläfe ausgehend verläuft er weiter in einem flachen Bogen zur Hinterhauptkante. Ausgehend von dem bereits erwähnten Stirnpunkt, zieht ein halbkreisförmiger
Bogen über die Schädelseite und trifft sich mit den beiden anderen Meridianzweigen. Aber der Hinterhauptkante bildet der Gallenblasenmeridian nur noch einen Strang, der über den Nacken absteigt
und sich über die Schultermitte erstreckt, wo er das Schulterblatt umkreist und von hier aus zum seitlichen Brustkorb wandert. Nun verläuft er in einer Zacke nach vorne zum Brustkorb, geht zurück
zum Darmbeinkamm und zieht von hier aus über die Außenseite des Beins nach unten zum vierten Zeh.

 

 

Partnerorgan

Leber (Yin)

Energiequalität

Yang

Energie-Fließrichtung

von oben nach unten

Funktion

höchster Richter oder
Justizminister

Wandlungsphase

Holz

Jahreszeit

Frühling

Geschmack

sauer

Emotion

Wut, Zorn

Zeit höchster
Energie

23 h – 1 h

Anzahl
Meridianpunkte

44

Funktion physisch

  • speichert Gallensaft und
    sondert diesen zur Verdauung ab, um im Besonderen Fette aufzuspalten
  • beeinflusst die
    Körperseiten

Funktion psychisch

  • entscheidet, ob und wie die
    Pläne der Leberenergie umgesetzt werden sollen
  • sorgt für geistige Präsenz,
    Klarheit, vernünftiges Handeln

Funktionsstörungen

physisch

  • Kopfschmerzen im
    Schläfenbereich
  • Migräne
  • Augenbeschwerden
  • Schmerzen in den Schultern
    und im Brustkorb
  • vergrößerte
    Schilddrüse
  • trockene Haut
  • bitterer pappiger Geschmack
    im Mund (meistens morgens)
  • aufstoßen
  • halbseitige Schmerzen
  • Bildung von
    Gallensteinen
  • Jucken und Tränen der
    Augen
  • Zahnfleischprobleme
    (Parodontose)
  • Völlegefühl nach Essen
  • Stoffwechselprobleme

Funktionsstörungen
psychisch

  • Gefühl der Unruhe
  • Ziellosigkeit
  • cholerische Ausbrüche
  • Sturheit

Affirmationen

Ich schaue hier, ich schaue dort,
bewege mich zu allen Seiten und wäge die Möglichkeiten ab. Meine kreative Entscheidung führt mich zur Freiheit

 

 

Herz-Meridian
Das tief und verborgen liegende Herz ist das zentrale Kontrollorgan für das Zusammenspiel der verschiedenen Meridian-Energien. Es beherbergt den Sitz des Bewusstseins und des Geistes „Shen“. Als
Reaktionszentrum für unsere emotionale Umwelt harmonisiert es unserer Seele und unserer Gefühle.
Der Herzmeridian ist der König der Meridiane, der seine Untertanen mit Einsicht und Verständnis regiert. Funktioniert das Herz gut, gedeiht der Körper, und der Geist ist heiter. Menschen mit
starker Konstitution, lebhaftem Geist, funkelnden Augen, offenem, warmen und sensiblem Wesen, spiegeln die Arbeit diese Meridians wider. Der Dünndarm hilft ihm dabei, Ideen zu beurteilen,
Gedanken zu klären und Schocks zu verarbeiten.
Der Herzmeridian führt zur Zunge und hilft der Milz die „fünf Geschmäcker“ zu unterscheiden. Ziel ist es, die richtige Nahrung auszusuchen. Fehl- und Überernährung führen auch zu Störungen im
Herzen. Wenn ein Mensch zu gestresst ist, um seine Nahrungsmittel wohlüberlegt zu wählen, geschweige denn sie auch noch in Ruhe geniessen und verdauen zu können, schwächt er seine Konstitution
und gefährdet sein Herz. Dies gilt im Übrigen auch für jegliche Art emotionaler Nahrung.

Verlauf
Im tiefsten Punkt der Achselhöhle tritt der Meridian an die Oberfläche. Er verläuft über die Innenseite des Oberarmes zum ulnaren Ende der Ellbogenquerfalte und weiter über die Innenseite des
Unterarmes zum kleinen Finger. Dort dreht er im letzten Abschnitt zur Rückseite des kleinen Fingers und endet am inneren oberen Nagelbettwinkel.

 

 

 

Partnerorgan

Dünndarm (Yang)

Energiequalität

Yin

Energie-Fließrichtung

von oben nach unten

Funktion

König, Kaiser oder
Souverän

Wandlungsphase

Feuer

Jahreszeit

Sommer

Geschmack

bitter

Emotion

Freude

Zeit höchster
Energie

11 h – 13 h

Anzahl
Meridianpunkte

9

Funktion physisch

  • bewegt das Blut
  • kontrolliert die
    Schweißbildung
  • pumpt das Blut durch den
    menschlichen Organismus

Funktion psychisch

  • Sitz der Persönlichkeit
    prägenden Kraft
  • sorgt für innere Festigkeit
    und emotionales Gleichgewicht
  • regiert und beheimatet den
    Geist „Shen“

Funktionsstörungen

physisch

  • alle Erkrankungen des
    Herzens
  • Störungen des vegetativen
    Nervensystems
  • Schmerzen in der Brust
  • Störungen im
    Blutkreislauf
  • Hitze- oder
    Kältegefühle
  • Schweißausbrüche
  • blasser, matter Teint oder
    hochrot
  • Schwindel

Funktionsstörungen
psychisch

  • geistige und emotionale
    Unruhe, Nervosität,
  • Reizbarkeit
  • Schlaflosigkeit
  • Müdigkeit bis hin zur
    Lethargie
  • Stottern, unklare
    Sprache
  • Übereifer, übertriebene
    Freude

Affirmationen

Ich sitze ruhig da und tue
nichts. Ich beobachte den Einfluss von Himmel und Erde und nehme die positiven Einflüsse in mich auf. Ich finde inneren Frieden im Herzen, dem Geist und dem Körper

 

 

Dünndarm-Meridian
Aufzunehmen, das Reine vom Unreinen zu trennen, zu absorbieren und zu transformieren sind Aufgaben dieses Meridians. Bei allen Eindrücken, die wir aus unserer Umwelt aufnehmen, hilft der
Dünndarmmeridian zu unterscheiden, was wir brauchen und was nicht, oder anders ausgedrückt, trennt er das nützliche von dem, was uns schadet. So nimmt er die teils verarbeiteten festen und
flüssigen Nahrungsstoffe aus dem Magen auf, trennt und absorbiert den verwertbaren Teil für die Milz zur Weiterverarbeitung. Die festen Abfallstoffe gehen in den Dickdarm, die unreinen
Flüssigkeiten fließen zur Blase.
Der Dünndarmmeridian steht in enger Verbundenheit mit dem Herzen. Er hilft dem König der Meridiane einen klaren Geist zu bewahren, der gute Ideen erkennt und aufnimmt.

Verlauf
Beginnt am Nagelwinkel des kleinen Fingers, gegenüber dem Herz-Meridian, folgt der Handkante bis zum Handgelenk und dreht sich dort leicht und steigt am Unterarm dicht an der Aussenkante der Elle
auf. Am „Musikantenknochen“ passiert er den Ellbogen und läuft über die Rückseite des Oberarms hinter das Schultergelenk. Von dort zieht er über das Schulterblatt und verbindet sich – wie alle
Yang-Meridiane – mit dem Gouverneursgefäß. Hier fließt er in die Schlüsselbeingrube, wo der innere Ast eindringt, der erst zum Herzen, dann die Speiseröhre entlang nach unten zum Magen gelangt.
Dort dringt er schliesslich in den Dünndarm selbst ein.
Der äußere Ast steigt vom Schlüsselbein zum Kopf auf. Über die Halsseite gelangt er zur Wange und dann zum Ohr. Auf der Wange teilt er sich in zwei innere Äste. Sie führen zum
Gallenblasen-Meridian in den äußeren und zum Blasenmeridian in den inneren Augenwinkel.

Partnerorgan

Herz (Yin)

Energiequalität

Yang

Energie-Fließrichtung

von unten nach oben

Funktion

Wechselbüro

Wandlungsphase

Feuer

Jahreszeit

Sommer

Geschmack

bitter

Emotion

Freude

Zeit höchster
Energie

13 h – 15 h

Anzahl
Meridianpunkte

19

Funktion physisch

  • nimmt die vom Magen verdaute
    Nahrung auf und trennt reine Anteile von unreinen
  • Weiterleitung gereinigter
    Nahrung an die Milz
  • Weiterleitung fester
    Abfallprodukte an den Dickdarm und flüssige an die Blase

Funktion psychisch

  • Assistent des Herzens, hilft
    einen klaren Geist zu bewahren
  • kontrolliert die Aufnahme der
    Gedanken
  • integrieren und
    verstehen
  • Probleme denkend bewältigen
    zu können

Funktionsstörungen

physisch

  • Schmerzen, Taubheit oder
    Steifheit im Schulterblattbereich
  • Handgelenk, Ellbogen oder
    Nacken
  • Kniebeschwerden (Knacken im
    Knie)
  • Ohrenschmerzen
  • entzündliche, gerötete Augen,
    Gerstenkorn
  • geschwollene Wangen
  • Erkrankungen der Mundhöhle
    und des Rachenraums
  • Durchfall

Funktionsstörungen

psychisch

  • Psychosen
  • unklare Gedanken, geistige
    Verwirrtheit
  • Überempfindlichkeit und
    Ängstlichkeit
  • Überforderung in der Familie
    und bei der Arbeit
  • unklare Gedanken, geistige
    Verwirrtheit
  • Epilepsie

Affirmationen

Ich bin startbereit und
konzentriere mich auf die Anstrengungen, die es braucht, um meinen Alltag zu gestalten. Ich weiss, was mich hindert und ich weiss, was mich fördert.

 

Perikard-Meridian
(Kreislauf-Meridian)

Dieser Meridian ist der Botschafter des Herzens, der Spaß und Freude bringt und hilft, unsere Gefühle mitzuteilen. Er schützt das Herz vor emotionalem Schmerz, wenn Beziehungen belastend werden.
Hierzu beruhigt er unseren Geist und hält die Emotionen im Gleichgewicht. Zum Element Feuer gehörend reagiert dieser Meridian empfindlich auf extreme Hitze. Zu seinen Aufgaben gehört es, die
Hitze zu zerstreuen, um das Herz vor Fieberattacken zu bewahren. Der Perikard-Meridian wird auch gerne als Herzkreislauf-Meridian bezeichnet, da er diesen Regelkreis steuert und im komplexen
System der Blutgefässe und der Herzkranzgefässe für Ruhe sorgt. Darüber hinaus beeinflusst er die Verdauung und liefert die Energie für die Geschlechtsorgane.

Verlauf
Er entspringt aus der Mitte des Thorax am Herzbeutel. Ein Ast steigt innerlich ab und läuft durch das Zwerchfell zum Dreifach-Erwärmer-Meridian. Ein Ast verläuft über die Brust und tritt an der
Seite der Brustwarze an die Oberfläche. Er geht nach oben über den Vorderrand der Achselhöhle und fließt den Arm hinab durch den Bizeps. In der Ellbeuge zieht er zur Innenseite der Bizepssehne
und läuft zwischen Herz- und Lungenmeridian über die Mittellinie der Arminnenseite bis zum Handgelenk. In der Hand geht er durch die Mitte, wo er sich verzweigt. Der Hauptmeridian läuft weiter
zum radialen Nagelwinkel des Mittelfingers. Dort trifft er erneut auf sein Partnerorgan, den Dreifach-Erwärmer-Meridian.

 

 

Partnerorgan

Dreifacherwärmer (Yang)

Energiequalität

Yin

Energie-Fließrichtung

von oben nach unten

Funktion

Kanzler

Wandlungsphase

Feuer

Jahreszeit

Sommer

Geschmack

bitter

Emotion

Freude

Zeit höchster
Energie

19 h – 21 h

Anzahl
Meridianpunkte

17

Funktion physisch

schützt das Herz, wehrt
Hitzeattacken aus der Umwelt ab
zerstreut Hitze
steuert den Kreislauf

Funktion psychisch

  • Botschafter und Beschützer
    des Herzens
  • hält die Emotionen im
    Gleichgewicht
  • bewahrt vor Zusammenbrüchen,
    Kummer und Leid

Funktionsstörungen

physisch

  • Herzschmerzen und starkes
    Herzklopfen
  • Angina pectoris
  • Kreislaufprobleme
  • Erkrankung der
    Geschlechtsorgane
  • Schlaflosigkeit
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Epilepsie
  • gerötete Augen

Funktionsstörungen

psychisch

  • sexuelle Störungen,
    Impotenz
  • erhöhte Reizbarkeit, Unruhe,
    Nervosität
  • Depression
  • schwierige Themen, die zu
    Herzen gehen

Affirmationen

Ich habe Vertrauen und fühle mich
beschützt

 

Dreifach-Erwärmer-Meridian
Dieses Organ ist in der westlichen Anatomie unbekannt. Es entspringt der fernöstlichen Heillehre und beschreibt drei Brennkammern, die unsere innere Quelle von Lebensenergie darstellen. Er
unterstützt mit seiner Funktion alle anderen Organe.
Die obere Brennkammer beherrscht die Brust und bezieht ihre Energie aus der Atmung. Sie steht in enger Beziehung mit den Meridianen Lunge und Herz. Die mittlere Brennkammer ist im Bauchraum. Ihre
Energie wird durch die Nahrung sichergestellt. Entsprechend ist eine enge Kooperation mit den Meridianen Magen und Milz gefordert. Die untere Brennkammer befindet sich im Beckenraum. Sie erwärmt
den Körper allgemein und hält in lebensfähig. Die Energie hierfür liefert der Nieren-Meridian.
Der Dreifacherwärmer regelt das Zusammenspiel der drei Brennkammern. Das harmonische Zusammenspiel ist für unsere körperliche und seelische Abwehrfähigkeit von grosser Bedeutung.

Verlauf
Der Meridian beginnt an dem äußeren oberen Nagelbettwinkel des Ringfingers und verläuft von dort über den Handrücken und den Unterarm zum Ellbogen, dann weiter über den Oberarm und den hinteren
Schulterbereich. Von hier steigt er über den hinteren seitlichen Halsteil zum Ohr auf. Vom Warzenfortsatz ausgehend, umkreist er das Ohr und endet am äußeren Ende der Augenbraue.

 

Partnerorgan

Perikard (Yin)

Energiequalität

Yang

Energie-Fließrichtung

von unten nach oben

Funktion

Abgeordneter (der Organe)

Wandlungsphase

Feuer

Jahreszeit

Sommer

Geschmack

bitter

Emotion

Freude

Zeit höchster
Energie

21 h – 23 h

Anzahl
Meridianpunkte

23

Funktion physisch

  • der obere Erwärmer
    beeinflusst die Atmung,
  • der mittlere Erwärmer lenkt
    die Verdauung
  • der untere Erwärmer
    kontrolliert die Ausscheidungen
  • Transportweg für das
    Nieren-Qi, um die Organe zu versorgen
  • sammelt und reguliert die
    Körperenergie
  • unterstützt das Lymphsystem
    und den Stoffwechsel
  • kontrolliert die
    Körpertemperatur

Funktion psychisch

  • stützt das
    Selbstbewusstsein
  • sensibilisiert die
    Kritikfähigkeit und innere Beweglichkeit

Funktionsstörungen

physisch

  • ähnliche Symptome wie beim
    Dünndarm-Meridian
  • Schmerzen und Entzündungen im
    Nacken, Schulter- und Armbereich,
  • Schilddrüsenprobleme
  • Spannungsgefühl in den
    Zähnen
  • Neigung zu Allergien,
    Hauterkrankungen und Infektionen
  • Rückgrat-Probleme im
    Halsbereich
  • Schwindelgefühlen im
    Kopf
  • Schlafstörungen
  • Verdauungsstörungen und
    Appetitlosigkeit
  • Erkrankungen der
    Urogenitalorgane
  • Kälteempfindlichkeit,
    Erkältungen
  • Unverträglichkeit gegenüber
    Wind und Feuchtigkeit
  • Schwerhörigkeit
  • Erkrankungen der
    Atemwege
  • Augenschmerzen
  • Verdauungsschwierigkeiten
  • allgemeine Krämpfe
  • organische Potenz,
    Libido-Verlust

Funktionsstörungen
psychisch

  • Probleme mit
    Zärtlichkeit
  • übertriebene Vorsicht
  • nervöse Übererregung
  • Zwangsvorstellungen

Affirmationen

Ich spüre wie die Energie fließt
und zirkuliert. Alle Bereiche in mir werden gewärmt.

 

 

Milz-Meridian
Der Mensch bezieht seine Energie aus drei Quellen. Die Lunge sorgt für Sauerstoff, die Niere liefert uns die geerbte Konstitution, sozusagen die Basis für unser Leben und die Fortpflanzung.
Dritte Energiequelle ist die Milz. Sie versorgt uns mit Nahrung. Dies gilt sowohl für physische als auch seelisch/geistige Nahrung. Dieser Aspekt hat viel damit zutun, wie wir uns nähren oder
genährt werden. Darum ist das Verdauungssystem seine Wirkungsstätte. Er unterstützt den Magen sowie Dünndarm bei der Verdauung und Verteilung der Nährstoffe. Nach der chinesischen Lehre
transportiert der Milzmeridian die Energie der Nahrung in die Lunge, um sich dort mit der Energie des Atems zu verbinden, wo eine der grundlegenden menschlichen Energien gebildet wird. Ebenso ist
eine direkte Verbindung mit dem Blut gegeben, in dessen Zusammenhang die Milz u.a. die Menstruation beeinflusst. Der Milzmeridian steht insgesamt für unsere Mitte oder Zentrum. Er gibt Auskunft
über unsere menschliche Seiten, und das in vielfacher Bedeutung. Er zeigt, wie wir an erdgebundene Themen des Lebens herangehen, mit Angst oder selbstsicher zupackend.

Verlauf
Der Meridian beginnt am inneren Nagelfalz der Großzehe, läuft den Innenrand des Fußgewölbes entlang und steigt vor dem Innenknöchel auf. Er zieht knapp hinter dem Knochen das Bein hoch, überquert
dabei das Knie und stiegt die Vorderseite des Oberschenkels vom Innenrand der Kniescheibe aus hoch. Von der Leiste aus dringt er in den Unterbauch, verbindet sich mit dem Zentralgefäß (Renmai)
und kommt vor Eindringen in Magen und Milz kurz wieder an die Oberfläche. Der Hauptmeridian steigt durch das Zwerchfell und über die Brust auf und kreuzt den Lungen-Meridian. Er läuft weiter hoch
zur Speiseröhre und unter die Zunge. Ein innerer Ast aus der Magengegend transportiert Qi zum Herzen.

 

 

 

Partnerorgan

Magen (Yang)

Energiequalität

Yin

Energie-Fließrichtung

von unten nach oben

Funktion

Ernährungsminister

Wandlungsphase

Erde

Jahreszeit

Spätsommer

Geschmack

süß

Emotion

grübeln

Zeit höchster
Energie

9 h – 11 h

Anzahl
Meridianpunkte

21

Funktion physisch

  • Transformation und Transport
    von Nahrung
  • hält das Blut in den Bahnen
    und die Organe an ihrem Platz
  • reguliert die
    Bauchspeicheldrüse (Produktion von Insulin)
  • reguliert den
    Blutzuckerspiegel
  • sondert Gallensaft und
    Speichel ab

Funktion psychisch

  • stärkt das
    Selbstbewusstsein
  • nährt unsere Mitte

Funktionsstörungen

physisch

  • Verdauungsprobleme
  • Appetitlosigkeit
  • Mangel an Speichel und
    Magensäure
  • Übersäuerung
  • Über- oder
    Unterzuckerung
  • Übergewicht
  • Dünner, wässriger Stuhl
    (Durchfall)
  • Blähungen des Bauches
  • Übergeben
  • Aufstoßen
  • Schluckauf
  • Müdigkeit
  • Muskelschwäche
  • schwere Glieder und Unruhe in
    den Beinen
  • unterschiedlich hohe
    Schulterblätter
  • entzündeter oder deformierter
    Nagel des Großzehs
  • Störungen des
    Immunsystems
  • Menstruationsbeschwerden
  • schwere Zunge
  • Venenentzündungen
    (Krampfadern)

Funktionsstörungen

psychisch

  • körperliche und geistige
    Schwere
  • Gemütserkrankungen
  • Vergesslichkeit
  • mangelnde
    Konzentrationsfähigkeit
  • Kummer und Sorgen, ständiges
    Grübeln
  • mangelnde Fähigkeit zu
    trauen
  • Heißhunger nach
    Süßigkeiten
  • Überessen

Affirmationen

Ich bin bei mir und spüre meine
Mitte. Ich fühle mich genährt und gewärmt. Ich habe Vertrauen in die Menschen meines Umfelds.

 

 

Magen-Meridian
Die Magen-Energie lässt uns Hunger und Appetit spüren. Ein Aspekt unserer Persönlichkeit, die uns befähigt, Nahrung aufzunehmen. Und zwar nicht nur physische, sondern auch seelische und soziale
Nahrung. Der Meridian verläuft durch die Mitte der Brust. Für den Säugling sind Mund, Brustwarze und warme Umarmung eins. Hier nimmt unsere Assoziation von festen und flüssigen Nahrungsmitteln
mit Sicherheit und Behaglichkeit ihren Anfang. Während das Partnerorgan der Milz, der Magenmeridian, ein feuchtes Milieu für seine Verdauungs- und Gehrungsprozess braucht, bevorzugt die Milz ein
trockenes Klima. Jegliche Art von Feuchtigkeit schadet diesem Meridian.

Verlauf
Der Meridian beginnt am seitlichen Nasenflügel und trifft am inneren Augenwinkel auf den Blasenmeridian und geht direkt unter das Auge. Von dort läuft er in die Schleimhaut des Oberkiefers und um
den Mund. Er verbindet er sich mit dem Gouverneurs- und Zentralgefäß, die hier zusammentreffen. Nun geht er durch den Unterkiefer vor dem Ohr hoch zur Stirn, wandert zum Kiefer zurück und steigt
seitlich den Hals hinab zur Schlüsselbeinregion. Ab hier läuft ein innerer Ast hinab in den Magen und die Milz. Der oberflächliche Ast zieht sich abwärts über den Bauch zum Schambereich, wo sich
ein zweiter innerer Ast vom Magen her mit ihm vereint. Der Meridian läuft weiter über die Vorderseite des Oberschenkels, vorbei an der Kniescheibe, geht darunter und teilt sich dort erneut. Der
oberflächliche Ast führt über den Unterschenkel seitlich des Schienbeins und endet am seitlichen Nagelfalz der zweiten Zehe. Der tiefere Ast steigt ab zur Mittelzehe. Von der Spitze des Fußes aus
verläuft eine Verbindung zum Milzmeridian.

 

Partnerorgan

Milz (Yin)

Energiequalität

Yang

Energie-Fließrichtung

von oben nach unten

Funktion

Finanzminister

Wandlungsphase

Erde

Jahreszeit

Spätsommer

Geschmack

süß

Emotion

grübeln

Zeit höchster
Energie

7 h – 9 h

Anzahl
Meridianpunkte

45

Funktion physisch

  • Nahrung in verdaubare Form zu
    bringen, sie zu entgiften, damit sie von den Därmen weiter verarbeitet werden kann
  • Aufbereitung der Milch in der
    Schwangerschaft und Stillzeit

Funktion psychisch

  • Annehmen und Aufnehmen
    emotionaler Nahrung
  • hilft die Tatsachen
    verarbeiten zu können
  • Sitz der alltäglichen (nicht
    der tief empfundenen) Gefühle

Funktionsstörungen

physisch

  • Magenbeschwerden
  • Entzündungen im Magen und der
    Magenschleimhaut
  • Verdauungsstörungen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Blähbauch
  • Verstopfung oder
    Durchfall
  • Nahrungsmittel-Allergien
  • Probleme mit den
    Speicheldrüsen
  • Entzündung der
    Brustdrüsen
  • Mundwinkelfissuren
  • Nasenverstopfung
  • Kopfschmerzen
  • schmerzende Hals- und
    Gesichtsmuskulatur

Funktionsstörungen
psychisch

Das Symptombild ähnelt sehr dem
des Dickdarms,
allerdings stehen hier psychogene Störungen im
Vordergrund wie Appetitlosigkeit, ständiges Grübeln und sich Sorgen machen

Affirmationen

Ich lerne, das was ich schlucke,
zu verdauen und zu verwerten.

 

 

Lunge-Meridian
Dieser Meridian ist der Herr der Energien und nimmt Einfluss auf den gesamten Organismus. Er empfängt, transformiert und verteilt das Qi, das er aus der Luft empfängt. Der Lungenmeridian
unterstützt uns auch in der Kommunikation mit anderen und hilft uns, dass wir uns öffnen können. Seine Kraft kommt durch die Stärke der Stimme zum Ausdruck. Bereits bei der Geburt war der erste
Atemzug mit einem Schrei verbunden.
Bei Gefahr baut der Lungenmeridian einen Schutzmechanismus auf, der äußere Einflüsse abwehrt. Bei guter Funktion weiss er schwierige soziale Beziehungen von wohlwollenden zu unterscheiden. Auch
Krankheiten, die auf uns einströmen, können so abgewehrt werden. Zentrales Organ dieses Meridians ist die Haut, ein Sinneswerkzeug, welches den Menschen mit seiner Umwelt verbindet und
gleichzeitig von ihr trennt. Überempfindlichkeit macht dünnheutig, Überängstlichkeit oder zu starke Abgrenzung engt ein. Bei solchen Symptomen können Melancholie und Depression, bis hin zum
seelischen Zusammenbruch, die Folgen sein.

Verlauf
Der innere Verlauf des Meridians beginnt tief im Bereich des Solarplexus. Er entspringt im mittleren Dreifach-Erwärmer-Meridian, steigt ein wenig hinab zum Dickdarm, seinem Yang-Partner und geht
dann wieder aufwärts am Magen vorbei, durchkreuzt das Zwerchfell, teilt sich und dringt in die Lungen ein. Hier verzweigt er sich wieder, folgt der Luftröhre bis zum Rachen und teilt sich erneut,
um auf der äußeren Seite der Schultervorderseite an die Oberfläche zu gelangen. Von hier aus verläuft der klassische Ast über die Schulter und die Vorderseite des Arms hinunter bis zum äußeren
Rand des Bizepses. Er erreicht die Außenseite der Bizepssehne in der Ellbogenbeugefalte und zieht weiter den Unterarm hinab bis zum Handgelenk, knapp oberhalb des Daumenansatzes. Er durchquert
den Daumenmuskel und endet im Nagelfalz des Daumens.

 

Partnerorgan

Dickdarm (Yang)

Energiequalität

Yin

Energie-Fließrichtung

von oben nach unten

Funktion

höchste Kircheninstanz oder
höchste geistige Instanz (Premierminister)

Wandlungsphase

Metall

Jahreszeit

Herbst

Geschmack

scharf

Emotion

Trauer

Zeit höchster
Energie

3 h – 5 h

Anzahl
Meridianpunkte

11

Funktion physisch

  • schützt gelten Kälte,
    Trockenheit, Wind oder Hitze
  • beeinflusst die körpereigenen
    Abwehrkräfte
  • beherrscht Haut und
    Körperhaare
  • kontrolliert die Oberfläche
    des Körpers

Funktion psychisch

  • Herr des Qi
  • Fähigkeit, sich öffnen zu
    können
  • animiert zum kommunikativen
    Austausch
  • sucht Kontakt zu anderen
    Menschen
  • Fähigkeit, sich bei Gefahr
    abgrenzen zu können

Funktionsstörungen

physisch

  • Atemwegserkrankungen wie
    leichte Erkältungen, Husten, Kurzatmigkeit, Bronchitis, Infektionen der oberen Luftwege, Asthma
  • Lungenentzündung
  • trockener Hals, Verlust der
    Stimme
  • schwierige
    Sauerstoff-Versorgung
  • Hautprobleme
  • Durchblutungsstörungen
  • schwitzende Hände
  • Zahnfleischbluten
  • Harndrang
  • Schulter – u.
    Rückenschmerzen
  • blasse Gesichtsfarbe
  • trockene Haare

Funktionsstörungen
psychisch

  • Melancholie
  • Depression
  • unfähig zu trauern oder
    versinkt im Trauerprozess

Affirmationen

Ich erwache zu neuem Leben. Jeden
Morgen begrüße ich einen neuen Tag. Ich dehne und öffne mich, dabei atme ich tief ein. Ich fühle die Außenwelt und fülle die Innenwelt. Ich atme jetzt bewusst aus, entspanne
mich.

 

Dickdarm-Meridian
Altes loslassen und abgeben, das ist die zentrale Aufgabe des Dickdarm-Meridians. Denn erst, wenn das Verbrauchte seinen natürlichen Gang geht, kann Veränderung und Wandel stattfinden.
Verbrauchtes festhalten blockiert den Menschen und vergiftet sein Milieu. Die Dickdarm-Energie unterstützt zudem die Lungen-Energie, die ebenfalls Abfallstoffe ausscheidet, was überwiegend durch
die Haut geschieht.Der Dickdarm-Meridian kann durch falsche Ernährung, Schwäche oder Ärger aus dem Gleichgewicht geraten. Diese Störungen lassen sich aber oft besser indirekt über einen
verwandten Meridian behandeln. So sprechen z.B. viele Darmerkrankungen besser auf eine Behandlung der Meridiane Lungen, Nieren, Milz oder Magen an. Die Behandlung des Dickdarm-Meridians hilft bei
Schulterschmerzen und Tennisellbogen, Blockierungen oder Schmerzen in den Sinnesorganen, inkl. verstopfter Nase, Sinusitis oder Zahnschmerzen. Auch bei Verstopfungen, die durch erhöhte Temperatur
oder Fieber bedingt sind, bietet sich eine Behandlung dieses Meridians an, und zwar vom Ellbogen zur Hand hin.

Verlauf
Der Meridian beginnt am radialen Nagelfalzwinkel des Zeigefingers, läuft am Fingerrand entlang und geht zwischen den beiden Sehnen des Daumens und des Handgelenks über die Rückseite des Unterarms
bis zum Ellbogen. Vom äußeren Ende der Ellbogenbeugefalte, die bei gebeugtem Arm zu sehen ist, verläuft der Meridian weiter bis zur Außenseite des Schultermuskels. Dort überquert er das
Schulterblatt und trifft unter dem 7. Halswirbel auf das Gouverneursgefäß. Innerlich wendet er sich dann abwärts, dringt in die Lungen und dann in sein eigenes Organ, den Dickdarm, ein. Von der
Schulter zieht ein Ast den seitlichen Hals hoch über den Halswender (Musculus sternocleidomastoideus) bis zur Wange, passiert den Unterkiefer und umrundet die Oberlippe. Er endet neben dem
Nasenloch der Gegenseite, wo er sich mit dem Magen-Meridian verbindet.

 

 

Partnerorgan

Lunge (Yin)

Energiequalität

Yang

Energie-Fließrichtung

von unten nach oben

Funktion

Außenminister oder
Missionar

Wandlungsphase

Metall

Jahreszeit

Herbst

Geschmack

scharf

Emotion

Trauer

Zeit höchster
Energie

5 h – 7 h

Anzahl
Meridianpunkte

20

Funktion physisch

  • Nahrungsreste
    ausscheiden
  • öffnen und schliessen
  • ausdehnen und
    zusammenziehen
  • grober Schmutzableiter

Funktion psychisch

  • Kraft und Kompetenz
  • Leben und leben lassen
  • die Grenzen wahrnehmen und
    wahren

Funktionsstörungen

physisch

  • Durchfall
  • Zittern und
    Kältegefühl
  • verstopfte Nase
  • Zahnschmerzen
  • Verstopfung
  • Blähungen
  • Schulter – u.
    Rückenschmerzen
  • trockener Mund
  • Mundgeruch

Funktionsstörungen
psychisch

  • schwaches Gedächtnis
  • kann Trauer und Verlust nicht
    leben
  • Festhalten am Alten

Affirmationen

Ich dehne mich aus und ziehe mich
wieder zusammen. Ich öffne und ich schließe mich. Ich wahre die Grenzen. Ich lasse los.

 

Die
Extra-Energie-Bahnen (Mai)

Die 8 Sondermeridiane Dumai, Renmai, Chongmai, Daimai, Yangqiaomai, Yinqiaomai, Yangweimei, Yinweimei haben keine direkte Verbindung zu den Organen. Sie dienen zum Ausgleich für die 12
Hauptmeridiane. Man kann sie mit Seen vergleichen, die miteinander durch Kanäle und Schleusen verbunden sind. Ist zuviel Wasser (Qi) in den Hauptmeridianen, fließt es durch die Kanäle zu den
Sondermeridianen zurück, die vorher die Schleusen reguliert haben. Ist Qi-Mangel in den Hauptmeridianen, geben die Sondermeridiane aus ihrem Reservoir Wasser (Qi) ab. Von den 8 Extra-Bahnen
nehmen das Konzeptionsgefäß (Renmai) und Lenkergefäß (Dumai) unter den Meridianen eine Sonderstellung ein. Sie sind nicht wie alle Hauptmeridiane paarig auf den Seiten der Körperhälften
angeordnet. Der Dumai befindet sich auf der Rückseite und der Renmai auf der Vorderseite des Körpers.

 

Dumai (Gouverneurs-
oder Lenkergefäß)

Der Name weist auf die führende Stellung der Wirbelsäule und ihrer anatomischen und funktionellen Zusammenhänge hin. Das Beherrschende, das Aktive, das Aussen und das Yang sind seine
Wesensmerkmale. Auf seinem Verlauf befinden sich 28 registrierte Akupunkturpunkte, die bei Funktionsstörungen des zentralen Nervensystems, Störungen im Bereich der Wirbelsäule und der inneren
Organe eingesetzt werden.

Verlauf
Dieser Sondermeridian befindet sich auf der Rückseite des Körpers. Er bezieht seine Energie aus allen Yang-Meridianen, sammelt sie im Unterleib und tritt zwischen dem After und der
Steißbeinspitze an die Körperoberfläche. Er erstreckt sich durch die Mitte des Körpers, verläuft vom Steißbein über die Wirbelsäule, Hals, Kopf und Gesicht. Er endet bei der Oberlippe.

 

Renmai (Konzeptionsgefäß)

Der Name Konzeptionsgefäß drückt das Empfangende, das Weiche, das Innensein, das Passive und das Yin aus. Dieser Sondermeridian bezieht seine Energie aus sämtlichen Yin-Meridianen und versammelt
sie im Mutterleib. Auf seinem Verlauf befinden sich 24 registrierte Akupunkturpunkte, die zur Unterstützung von Erkrankungen verschiedener Organe, besonders der Harn führenden und der
Geschlechtsorgane eingesetzt werden.

Verlauf
Tritt zwischen After und dem äussern Geschlechtsteil an die Oberfläche. Über die Mittelinie des Körpers steigt der Meridian über den Bauch, die Brust, den Hals und das Kinn nach oben und endet
unter der Unterlippe..

 

 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Bild und Text Quelle: Impulsmanagment